Nach dem sehr deutlichen Umsatzwachstum im Q2 2021 (im Vergleich zum ersten vollen Quartal unter Pandemiebedingungen im Vorjahr 2020) sowie solidem Nutzerwachstum, kann Facebook für das Q3 2021 i Vorjahresvergleich positive Entwicklungen ausweisen. Investoren honorierten die besser als erwartete Ergebnisentwicklung mehr als die teilweise unter Erwartung bleibende Umsatzentwicklung sowie den eher zurückhaltenden Ausblick.
Mark Zuckerberg fokussierte seine einleitende Worte auf drei Entwicklungsbereiche:
1. Video & Creator: Zuckerberg sieht Reels als vergleichbaren Meilenstein in der Produktentwicklung wie zuvor den News Feed und Stories. Das Format sei in ca. 100 Ländern mittlerweile ausgerollt und viele weitere würden noch folgen. Zudem habe die Monetarisierung gerade erst begonnen. Dies passe zur Refokussierung des Produkts für “Young Adults”, aka 18 - 29 Jahre. Durch das deutliche Wachstum in der Breite in den letzten Jahren habe man sich weniger auf diese wichtige zielgruppe fokussiert.
2. Commerce: Neben Discovery Funktionalitäten wird am Shop inside the App und MArketplace weitergearbeitet, um die Chancen hier weiter zu skalieren.
3. Next Computing Platform: Zuckerberg sieht hier die Opportunitäten durch das Zusammenspiel von Optimierung der social online experience, Creator Economy sowie Digital Goods. Dies wolle man durch Verzahnung von People und Hardware (Qust, Glasses etc.) hin zum Metaverse entwickeln. Man plane 10 Mrd. Investitionen in diesem Bereich für 2021 und deutlich mehr für die Folgejahre ein.
Natürlich ging er auch auf die aktuellen Diskussionen rund um Facebook ein, sowie die aus seiner Sicht falsche Darstellung der verschiedenen Initiative des Netzwerkes.
Nutzer: Bei der wichtigen Nutzungskennzahl der Monthly Active User (MAU) konnte das Social Network 2,91 Mrd. Nutzer vermelden, ein Plus von 6% im Vorjahresvergleich. Die auch gerade hinsichtlich Nutzungsfrequenz und Werbepotential wichtige Größe der Daily Active User (DAU) konnte mit 1,93 Mrd. User ebenfalls erneut (+6%) gegenüber Vorjahr gesteigert werden. In der Family of Apps (inkl. Instagram, Messenger etc.) betrug das Wachstum auf beiden Grössen +12% / +11%. Der DAU-/MAU- Anteil konnte mit 66% weiterhin konstant gehalten werden, sprich parallel zum Wachstum fand keine Intensitätsreduktion der Nutzung o.ä. statt.
Umsatz: Seinen Umsatz konnte Facebook um durchaus solide +35% auf 29,01 Mrd. USD steigern und überstieg damit sogar das bereits sehr deutliche Umsatzniveau des Q4 2020. Die Umsatzentwicklung war im Rest of World-Bereich am deutlichsten (+49%) gefolgt von Europa (+36%) nahezu gleichauf mit US (+34%). Umsatzsteigerungen ergaben sich durch +9% Impressionssteigerung und +22% Preissteigerungen.
Im Zuge der positiven Umsatzentwicklung stieg auch der Average Return per User (ARPU) und lag global mit 10 USD um +26,7% über dem Vorjahr. Weiterhin liegt der ARPU im US-Bereich mit 52,3 USD (+32,1% vs. Vorjahr) sehr deutlich vor Europa (16,5 USD, +34%) und der APAC Regio (4,3 USD, +17,2%) und dem Rest der Welt (3,14 USD, +41,4%).
Mit einer Operating Margin von 36% blieb diese fast auf Vorjahresniveau.
Wirtschaftliche Herausforderungen sieht Facebook vor allem aus Normalisierung im eCommerce durch die Rückkehr der offline Möglichkeiten, den Herausforderungen durch die iOS-Effekte (Targeting und Measurement) sowie Supply Chain- und Arbeitseffekte, die zu negativen Absatzeffekten und somit Anpassungen von werblichen Maßnahmen münden könnten.
Die Measuementherausforungen durch iOS sollten zu 50%+ bis Jahresende reduziert werden können. Hinsichtlich der Herausforderungen im Targeting werde dieser Prozess länger dauern.
In beiden Fälle entwickele Facebook eigene Lösungen und arbeite aber auch an Joint Industry Initiativen.
Die Weiterentwicklungen im Commerce-Bereich würden, neben Initiativen wie CAPI etc. perspektivisch dazu beitragen, die negativen Effekte durch iOS deutlich zu reduzieren und neue Chancen deutlich zu forcieren.
Fazit: hinsichtlich des weiteren Ausblicks für 2021 lässt sich festhalten, dass die Effekte durch iOS, Supply Chain und Arbeitsmarkt weiterhin von hoher Relevanz sein werden. Für 2022 ist aufgrund der deutlichen Investitionen im Bereich Metaverse mit einer Reduktion der Marge zu rechnen. In Q4 werde der Bereich Facebook Reality Labs (FRL) erstmals als eigenständige Reporting unit ausgewiesen werden, um Investitionen und Entwicklungen in diesem für die Company sehr wichtigen Bereich als transparent kommunizieren zu können.
Detailcharts mit den Kerndaten können hier heruntergeladen werden: Download
Autor: Jan Honsel
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